Tagesandacht zum 26. März 2020 (12. Tag der Ausgangssperre)

Eine neue soziale Herausforderung – ein Aspekt, den es zu bedenken gilt…

„Ich mache mir große Sorgen, dass die Situation vermehrt zu psychischer und physischer Gewalt führt“

Viele Jugendämter sind geschlossen, nur die Krisentelefone besetzt: In Corona-Zeiten brechen viele Hilfen für Kinder weg. Dabei steigt das Risiko häuslicher Gewalt in Zeiten der Isolation. Sozialarbeiter sind alarmiert. Pastor Bernd Siggelkow ist soeben von einer Familie zurückgekehrt, die er mit Lebensmitteln versorgt hat. „Die kleine Tochter nahm mich beim Hinausgehen an der Hand und sagte: ‚Bernd, geh nicht, bleib bitte hier!‘“, erzählt Siggelkow am Telefon. „Das ist schwer. Man muss gehen und das Kind in einer sehr schwierigen Situation zurücklassen.“

Vor 25 Jahren hat Siggelkow das christliche Kinder- und Jugendwerk Arche in Berlin-Hellersdorf gegründet; heute sind er und seine Institution längst in der ganzen Stadt bekannt. Normalerweise hüpfen die Kinder an ihm hoch, wenn er die Einrichtung betritt, wo bedürftigen Familien jeden Mittag ein warmes Essen serviert wird, wie er erzählt.

Seit Mittwoch aber haben auch alle Einrichtungen der Arche schließen müssen. Und Siggelkow macht sich große Sorgen. Montag ist erst der 23. März, dann sind es noch neun Tage, bis wieder Geld kommt. „Die Familien sind gar nicht darauf eingestellt, dass sie bis Ende des Monats jeden Tag eine Mahlzeit mehr bezahlen müssen. Also decken sich Siggelkow und seine Mitarbeiter derzeit mit unverderblichen Lebensmitteln ein und bringen sie zu den Kindern nach Hause. „Viele Familien werden in den kommenden Tagen vor allem von Nudeln mit Ketchup leben“, fürchtet Siggelkow. Die Spenden sind in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. Und günstige Konserven sind derzeit fast überall ausverkauft. „Es ist traurig, dass ein Land, das eigentlich genug Geld hat, in so einer Notsituation nicht für die Ärmsten da ist“, sagt er. „Aber es motiviert mich auch weiterzumachen. Wir sind die einzigen, die noch da sind.“ (aus: Die Welt)

Musik zur Einstimmung, Konzentration oder Beruhigung:

Gott hat immer aufgerichtet …  gesungen von Josh Groban und mit den wunderbaren Filmbildern Franco Zeffirellis:

Gebet des Tages:

Herr, unser Gott,

in der Heiligen Familie

hast du uns ein Vorbild geschenkt.

Gib unseren Familien die Gnade, dass sie einander 

In Liebe, Solidarität und Respekt verbunden bleiben.

Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.

Uralte Worte des Alten Testamentes:

 Mahnungen, wie sie der „Sohn des Sirach“ im 2. Jahrhundert vor Christus im Alten Testament geschrieben hat, wagt heute kaum mehr jemand zu schreiben. Umso notwendiger ist es, sie zu überdenken. .

Lesung aus dem Buch Jesus Sirach

2Denn der Herr hat den Kindern befohlen, ihren Vater zu ehren, und die Söhne verpflichtet, das Recht ihrer Mutter zu achten.

3Wer den Vater ehrt, erlangt Verzeihung der Sünden,

4und wer seine Mutter achtet, gleicht einem Menschen, der Schätze sammelt.

5Wer den Vater ehrt, wird Freude haben an den eigenen Kindern, und wenn er betet, wird er Erhörung finden.

6Wer den Vater achtet, wird lange leben, und wer seiner Mutter Ehre erweist, der erweist sie dem Herrn.

12Mein Sohn, wenn dein Vater alt ist, nimm dich seiner an, und betrübe ihn nicht, solange er lebt.

13Wenn sein Verstand abnimmt, sieh es ihm nach, und beschäme ihn nicht in deiner Vollkraft!

14Denn die Liebe zum Vater wird nicht vergessen, sie wird als Sühne für deine Sünden eingetragen.

Und auch aus dem Neuen Testament gilt….

Die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser

Schwester und Brüder!

12Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld!

13Ertragt euch gegenseitig, und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!

14Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht.

15In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar!

16Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch. Belehrt und ermahnt einander in aller Weisheit! Singt Gott in eurem Herzen Psalmen, Hymnen und Lieder, wie sie der Geist eingibt, denn ihr seid in Gottes Gnade.

17Alles, was ihr in Worten und Werken tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Durch ihn dankt Gott, dem Vater!

Heute beten wir besonders….

Jesus, Sohn Gottes, bringe den kranken, hilflosen und behinderten Menschen das Licht deines Trostes durch Mitmenschen, die ihnen beistehen!

Jesus, Sohn Gottes, wir denken an die Erkrankten und Obdachlosen; lass ihnen das Licht der Nächstenliebe aufleuchten!

Jesus, Sohn Gottes, hilf jenen, die im Dunkeln leben müssen: Blinden, Flüchtlingen, Verzweifelten und Arbeitslosen!

Jesus, Sohn Gottes, gib allen Kraft und segne alle, die für das Wohl aller im Moment ihre Gesundheit riskieren

Vater Unser im Himmel,

geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute 

und vergib uns unsere Schuld.

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich

Und die Kraft und die Herrlichkeit,

in Ewigkeit. Amen!

Segnen heißt: Gutes zusagen!

„Es segne uns in diesen Tagen der allmächtige Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!“

Bleiben Sie (Bleibt) gesund und geduldig!

Ihr/Euer Pfarrer Axel Werner, Gran Canaria

axwernerde@yahoo.de oder Mobil +34 608 001 663

Einmal nicht mit der Melodie aus Taizé… aber dafür mit wunderbaren Bildern aus Barcelona und Kloster Montserrat…sollte man mal wieder hinfahren…

„Nichts soll Dich ängstigen, nichts dich erschrecken.

Alles vergeht, nur Gott bleibt derselbe. Gott allein genügt…“