Über das österliche Triduum – Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag – hat der heilige Augustinus geschrieben: „Beachte also wohl jene drei hochheiligen Tage der Kreuzigung, des Grabes und der Auferstehung. Was von diesen drei Geheimnissen das Kreuz bedeutet, das erfüllen wir in diesem Leben; was aber das Grab und die Auferstehung bedeutet, das vollzieht sich in Glaube und in Hoffnung“ (Epist. 55,24).
In diesem Jahr, das hinter uns liegt, haben wir wie niemals zuvor die Erfahrung gemacht, was der Karfreitag und das Begräbnis symbolisieren: nämlich das Geheimnis des Kreuzes. Gerade deshalb und damit wir nicht den Mut verlieren, brauchen wir in diesem Jahr mehr denn je das, was wir im Glauben und in der Hoffnung festhalten, nämlich die Auferstehung. Lassen wir uns also ganz auf den lebensspendenden Atem der Auferstehung Christi ein.
Am Anfang der Osternacht steht der Ritus des Anzündens der Osterkerze. Aus dem lebendigen Feuer zündet der Zelebrant die große Kerze an; aus ihr zünden die ihm nahestehenden Gläubigen ihre Kerzen an; dann alle anderen, jeder von seinem Nachbarn. Es ist ein Symbol für das, was mit der Hoffnung geschehen soll. Wir sollen das Licht der Hoffnung aus der Auferstehung Christi entzünden oder neu entfachen, um es dann an diejenigen weiterzugeben, die uns in der Familie und im Leben nahestehen.
Kehren wir zurück zum österlichen Triduum: Bei seiner Auferstehung kehrte Jesus nicht in sein früheres Leben zurück wie Lazarus, sondern in ein besseres Leben, frei von allen Lasten. Hoffen wir, dass es auch für uns so sein wird. Hoffen wir, dass die Welt – wie es uns Papst Franziskus immer wieder sagt – aus dem Grab, in dem uns die Pandemie ein Jahr lang eingesperrt hat, besser herauskommt, als sie hineingegangen ist.
Ihnen und Euch allen ein gesegnetes Osterfest!
Ihr/Euer Pfarrer Axel Werner