Tagesandacht zum 30.4.2020 (47. Tag der Ausgangssperre)

Halleluja. Halleluja.

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist.

Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.

Halleluja.

Liebe FreundInnen des Lichtblicks,

die Zeit zieht sich in die Länge. 47 Tage stehen wir unter Hausarrest. Doch die Hoffnung auf ein wenig mehr Freiheit ist lebendig. Wie groß mögen die Sorgen vieler Menschen sein, die nicht wissen, wie es weitergeht? Was mögen unsere Senioren über die entstandene Diskussion denken?

Wir brauchen unsere Senioren, keiner darf sie aufgeben…

Gebet aus dem Herzen:
Herr unser Gott, nach einer langen Zeit, in der wir nicht die Heiligen Kommunion empfangen konnten, ist unsere Sehnsucht nach dir im Allerheiligsten Altarsakrament gestiegen. Du selbst sagst uns, dass du das Brot und die Quelle des Lebens bist. Wie sehr hoffen wir, dass bald öffentliche Gottesdienste wieder möglich sein werden! Denn nur du kannst unsere Sehnsucht nach bedingungsloser Annahme und ewiger Liebe stillen. Du bist die Quelle ewigen Lebens, die nie versiegt.



Bedenken wir das Wort des Evangeliums:

Der Osterglaube ist ein Geschenk, aber er muss weitergegeben werden. Der Geist Gottes musste Schwerstarbeit leisten, um die Jünger Jesu zu überzeugen, dass er allen Menschen zugedacht ist. Der Geist Gottes sprengt alle Grenzen. Jesus Christus will das Brot des Lebens für alle Menschen sein. Er schenkt sie sich selbst unter diesem Zeichen. Beten wir darum, dass immer mehr Menschen die Sehnsucht danach verspüren. Beten wir auch darum, dass Gott heute und morgen junger Menschen in seine Dienste Ruf. Bereiten wir uns selbst auf die Begegnung mit Jesus Christus im Wort und im heiligen Sakrament geistlich vor!

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:

44Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.

45Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen.

46Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen.

47Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.

48Ich bin das Brot des Lebens.

49Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.

50So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben.

51Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.

Gibt es weitere Wege aus der Krise?

Absurd: Herdenimmunität

Sollen – wenn auch verzögert – große Teile der Bevölkerung sich mit dem Corona-Virus infizieren, um so eine gewisse Immunität in der Breite der Gesellschaft zu erreichen? Von solchen Vorstellungen hält der Mediziner Gerd Fätkenheuer vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Leiter der entsprechenden Abteilung am Kölner Universitätsklinikum, nichts. In der „Süddeutschen Zeitung“ erklärte er: Diese Idee sei „nicht zu Ende gedacht“. Und das aus zwei Gründen: „Erstens ist es eine Illusion, Menschen strikt voneinander trennen zu können. Unsere älteren Mitmenschen werden ja von den jüngeren versorgt, auch die Pflegekräfte in den Seniorenheimen sind jünger als sechzig Jahre. Und selbst wenn man diese jüngeren Menschen, die sich um Alte und Kranke kümmern, regelmäßig testet, wird das Virus dennoch in die empfindlichen Gruppen hineingetragen. Das ist ein … Überschwappen, und es gibt keinen Weg, das bei einer hinreichenden Versorgung der sensiblen Gruppen zu verhindern.“

Bei einer sogenannten Herdenimmunität müssten sechzig bis siebzig Prozent der Bevölkerung die Infektion durchgemacht haben. Das sind in Deutschland etwa fünfzig Millionen Personen. Zwar erkranken Unter-Sechzigjährige seltener schwer, aber es sei eine Fehlannahme, dass es Jüngere nicht trifft, so Fätkenheuer. „Wenn wir die Infektionen so laufen lassen, werden auch in der Gruppe der Unter-Sechzigjährigen 100000 Menschen sterben, binnen kurzer Zeit. Das kann sich im Moment niemand so recht vorstellen, aber das sind die statistischen Gegebenheiten, wenn man eine rasche Durchseuchung anstrebt. Wir sind deshalb entschieden dagegen.“

Auch der Chef des Bundeskanzleramts, Helge Braun, der selber Arzt ist, betrachtet eine „Herdenimmunität“ als Strategie zur Bekämpfung der Seuche als „untauglich“. In der FAZ erklärte er: „Um nur die Hälfte der deutschen Bevölkerung in achtzehn Monaten zu immunisieren, müssten sich jeden Tag 73000 Menschen mit Corona infizieren. 

So hohe Zahlen würde unser Gesundheitssystem nicht verkraften und könnten auch von den Gesundheitsämtern nicht nachverfolgt werden. Die Epidemie würde uns entgleiten.“ (CiG 26.4.2020)

Meine Seele ist stille in Dir….

Fürbitte
Wir bitten dich heute für alle, die in anderen Dingen ihren Hunger und Durst nach Liebe stillen wollen und es nicht vermögen. Lass sie auf den Geschmack deiner heilsbringenden Liebe kommen! Wir bitten dich für uns, dass du uns in der letzten Zeit des Wartens trösten magst. Lass die Sehnsucht nach dir nicht kleiner werden und begegne uns bis dahin auf anderen Wegen!

Vater Unser im Himmel,

geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld.

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich

Und die Kraft und die Herrlichkeit,

in Ewigkeit. Amen

Segnen heißt: Gutes zusagen!

„Es segne uns in dieser Osterzeit der allmächtige Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!“

Allen wünsche ich eine gesegnete Osterzeit bis zum Pfingstfest!

Ihr/Euer Pfarrer Axel Werner, Gran Canaria

axwernerde@yahoo.de oder Mobil +34 608 001 663

Am letzten Tag des Monats ein besonderer Segen für Euch alle: