Tagesandacht zum 3.5.2020 (50. Tag der Ausgangssperre)

4. Sonntag der Osterzeit

Halleluja. Halleluja.(So spricht der Herr:)Ich bin der gute Hirt;ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.Halleluja. 

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Liebe FreundInnen des Lichtblicks,

Mit dem Bild vom guten Hirten beschreibt Jesus seine Beziehung zu uns Menschen. Es ist ein schönes Bild. Es drückt Vertrauen, Liebe und Hingabe aus. Das wird erfahrbar, wenn wir im Evangelium die Stimme des guten Hirten hören oder wenn wir in der Eucharistiefeier das Brot des Lebens gereicht bekommen. Heute ist auch Weltgebetstag um geistliche Berufe. Wir wollen Jesus, den Hirten seiner Kirche bitten, Menschen in seine besondere Nachfolge zu rufen, aber auch um die Einsicht, was jeder von uns tun kann, dass Menschen diesen Ruf hören und ihm folgen. 

Eine wunderbare Filmmusik (Cinema Paraiso) lädt uns zur Ruhe für den heutigen Lichtblick ein

Heute dürfen wir beten:

Herr, unser Gott,

du führst uns, deine Kirche, wie ein Hirte seine Schafe.

Hilf uns, dass wir immer auf deine Stimme hören, damit wir alle zum Leben gelangen.

So bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

So verstehen wir das Evangelium besser:

Hirt und Herde sind bei einem Hirtenvolk selbstverständliche Bezeichnungen für Herrscher und Volk, auch für Lehrer und Gemeinde. Im Alten Testament wird Gott der Hirt seines Volkes genannt. Wenn Jesus nun sich als den guten Hirten bezeichnet und als die Tür zum Leben, so liegt darin ein ungeheurer Anspruch: Er selbst ist für die Menschen die Offenbarung Gottes; es gibt keine rettende Wahrheit und keinen Weg zum Leben außer ihm. Wer in der Gemeinde als Hirt und Lehrer aufgestellt ist, steht im Dienst und unter dem Gericht dieses „guten Hirten“.

Das Halleluja bereitet uns auf die Frohe Botschaft vor

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus:
Amen, amen, ich sage euch:
Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht,
sondern anderswo einsteigt,
der ist ein Dieb und ein Räuber.
Wer aber durch die Tür hineingeht,
ist der Hirt der Schafe.
Ihm öffnet der Türhüter
und die Schafe hören auf seine Stimme;
er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen
und führt sie hinaus.
Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat,
geht er ihnen voraus
und die Schafe folgen ihm;
denn sie kennen seine Stimme.
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen,
sondern sie werden vor ihm fliehen,
weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus;
aber sie verstanden nicht den Sinn
dessen, was er ihnen gesagt hatte.
Weiter sagte Jesus zu ihnen:
Amen, amen, ich sage euch:
Ich bin die Tür zu den Schafen.
Alle, die vor mir kamen,
sind Diebe und Räuber;
aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
Ich bin die Tür;
wer durch mich hineingeht,
wird gerettet werden;
er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb
kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten;
ich bin gekommen,
damit sie das Leben haben
und es in Fülle haben.

Das Corona-Virus ist Teil der Schöpfung – und damit des Tragischen. Von dieser Realität befreit uns nichts, nicht einmal ein bestens organisiertes Leben.

Danach wird nichts mehr so sein, wie es vorher war. Dieser Spruch wurde auch angesichts der Corona-Epidemie vielfach verbreitet. Die Aussage ist trivial, denn niemals wiederholt sich im Vergehen der Zeit Früheres. Niemand steigt zweimal in denselben Fluss. Wohl aber möchten die Menschen in und nach Krisen, dass es später bestens weitergeht. Daher überbieten sich gegenwärtig Wirtschaftsleute und Politiker mit Forderungen – auch zu eigenen Gunsten –, Einschränkungen des Konsums zurückzunehmen. Die Liberalsten hoffen, so im Wettbewerb am meisten zu gewinnen. Ausgerechnet von den Grünen, der Öko-Partei, kommt sogar der Vorschlag, Konsumgutscheine zu verteilen, um das Geschäft anzukurbeln, damit es wieder floriert. Überall wird gejammert: über den Niedergang des Flugverkehrs, des Tourismus, der Autoindustrie, des Sportkommerzes usw. Dabei sagen die Wissenschaftler, das „Herunterfahren“ habe der Umwelt gutgetan, dem Klima geholfen, die Verschmutzung, den exzessiven Ressourcen- und Energieverbrauch reduziert. Jetzt soll all das, was Umweltschützer verlangten, von Übel sein?

Die Virologen wiederum warnen vor zu viel Laschheit, vor einer womöglich noch schlimmeren zweiten Welle der Ausbreitung des Corona-Erregers. Er scheint sehr rätselhaft zu sein. Die medizinischen und pharmakologischen Experten wirken überrascht und irritiert, was die Ansteckungswege, die Gefährlichkeit, die organischen Auswirkungen betrifft. Noch ist zu wenig erforscht. Daher beruht nahezu alles, was momentan von verschiedensten Seiten als Ausweg verkündet wird, auf purer Spekulation, auf Vermutungen, Nichtwissen. Es ist insofern nachlässig, verführerisch, wenn die Menschen in ihrer Ungeduld mit bloßen Versprechungen gelockt werden, statt das Volk aufklärerisch zu mehr Geduld hin zu erziehen. Wir jagen einem Fetisch „Öffnung“ nach. Dabei sind wir mit dem Notwendigsten, Nahrungsmitteln, doch gut versorgt.

Allmählich erhebt sich ebenfalls wieder die Schuldfrage. Sind die Chinesen, ist Ischgl, eine italienische Regionalregierung, Macron, Trump oder wer auch immer der Übeltäter? Irgendwer muss es doch sein, so die Vorstellung. Wir haben verlernt, mit dem Tragischen, Zufälligen zu leben, dass niemand schuld sein muss. Das Corona-Virus ist in der Welt wie alle Krankheitserreger. Es ist Teil der Evolution, der Schöpfung – und somit des Tragischen. Von dieser Realität befreit uns nichts, nicht einmal ein bestens organisiertes Leben. Im Religiösen wussten wir um die strukturelle Endlichkeit, Begrenztheit von allem, theologisch „Erbsündigkeit“ genannt. Aber auch um die Gnade, um Barmherzigkeit. Mit Gottes Heilszusage wird es nachher genauso sein, wie es vorher war. Hoffen wir. (CiG)

Auf seine Stimme hören und seiner Spur folgen: darauf kommt es an. – Hier ist der Ort und jetzt ist die Zeit, meinen Alltag zu unterbrechen, mich neu auszurichten an dem, was meinem Leben Sinn und Tiefe gibt

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Nun hören wir das Lied vom „ Guten Hirten“ (Good sheperd)

Am Sonntag sprechen wir das Apostolische Glaubensbekenntnis.

Ich glaube an Gott,

den Vater, den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde,

und an Jesus Christus,

seinen eingeborenen Sohn. unsern Herrn.

empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,

gelitten unter Pontius Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben,

hinabgestiegen in das Reich des Todes,

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters:

von dort wird er kommen,

zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,

die heilige katholische Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen,

Vergebung der Sünden,

Auferstehung der Toten

und das ewige Leben. Amen

Lass uns beten zu unserem Herrn Jesus Christus, dem Guten Hirten seines Volkes:

Wir beten für alle, die ein geistliches Amt ausüben und dir in besonderer Weise nachfolgen!

Wir beten für alle Eheleute, dass sie jeden Tag das leben, was Sie sich bei der Trauung versprochen haben!

Wir beten für die jungen Menschen, die eine Entscheidung für einen Beruf treffen müssen, dass sie auch auf dich hören und einen Beruf wählen, der sie wirklich erfüllt!

Wir beten für unsere Familien und Gemeinden, dass sie ein guter Boden sind, auf dem geistliche Berufe wachsen können.

Vater Unser im Himmel,

geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld.

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich

Und die Kraft und die Herrlichkeit,

in Ewigkeit. Amen

Segnen heißt: Gutes zusagen!

„Es segne uns in dieser Osterzeit, auf die Fürsprache der Seligen Jungfrau Maria, der allmächtige Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!“

Allen wünsche ich weiterhin eine gesegnete Osterzeit bis zum Pfingstfest!

Ihr/Euer Pfarrer Axel Werner, Gran Canaria

axwernerde@yahoo.de oder Mobil +34 608 001 663

Es wäre schön, wenn wir alle im Monat Mai den täglichen Lichtblick mit dem Gebet des „Ave Maria“ beenden würden:

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade.
Der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns 
Sünder
jetzt und in der Stunde unseres 
Todes.
Amen.

Der Dresdner Kreuzchor singt das „Ave Maria“ von Karl May. Richtig gehört, von Karl May, dem Helden unserer Kindertage von Kara Ben Nemsi Effendi und Old Shatterhand, er hat auch komponiert!

https://www.youtube.com/watch?v=KjIajlgV9pU