Tagesandacht zum 17.4.2020 (34. Tag der Ausgangssperre)

Osterfreitag

Jesus sprach zu seinen Jüngern: Kommt und esst! Und er nahm das Brot und gab es ihnen. Halleluja.


Auch wenn wir jeden Tag dieser Osteroktav so begehen, als sei es der Ostertag selber, so ist doch für viele von uns schon längst wieder der Alltag der Krise eingekehrt. Hat in ihm die Osterbotschaft einen Platz? Oder geht sie in den Sorgen und Mühen unseres täglichen Lebens in der Krise unter? Die Jünger, so hören wir im Evangelium, sind auch längst zu ihrem Alltag zurückgekehrt. Und dennoch erreicht sie genau dort der Auferstandene erneut. Christus will auch im Alltagsleben der Menschen präsent sein, er will unter den Menschen wohnen. Auch jetzt, wenn wir unser Leben nach der Krise ausrichten müssen.
Beginnen wir den Tagesimpuls mit der wunderbaren Musik von Henry Purcell

Trumpet Tune – Henry Purcell, Trompete und Orgel

Wir beten:

Gütiger Gott,

bewahre dem Volk der Erlösten

deine Liebe und Treue.

Das Leiden deines Sohnes hat uns gerettet,

seine Auferstehung erhalte uns in der Freude.

Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit 1offenbarte Jesus sich den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.

2Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus – Zwilling -, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.

3Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.

4Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.

5Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. 6Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.

7Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.

8Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.

9Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot.

10Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt.

11Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.

12Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.

13Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.

14Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

Die Auferstehung Jesu war nicht Produkt des Glaubens oder der Hoffnung seiner Jünger. Diese waren Realisten und gingen wieder ihrer Arbeit nach. Jesus erscheint ihnen als ein Fremder, der Hunger hat. Dann aber ist er es, der ihren Fischfang gelingen lässt, ihnen zu essen gibt und ihren Glauben neu begründet. Nicht den Glauben an einen wieder belebten Leichnam, sondern den Glauben an „den Herrn“. Sein Leib ist nur so weit irdisch, als er es sein muss, um mit den Jüngern Verbindung und Gemeinschaft zu haben. Er ist zugleich so göttlich-geistig, dass er unbegrenzte Möglichkeiten hat, sich denen mitzuteilen, die bereit sind, ihn aufzunehmen: im Wort und im heiligen Mahl. Beim wunderbaren Fischfang geht es dem Evangelisten offenbar weniger um historische Einzelheiten als darum, zu zeigen, wer Jesus ist: der Herr, in dessen Kirche Platz sein wird für alle; es werden viele und ungleiche „Fische“ sein, aber das Netz wird nicht zerreißen.

„DA STAND JESUS AM UFER – das ist eigentlich schon das ganze Evangelium: Jesus ist da. Das heißt: Gott lässt uns nicht allein. Er ist immer mit uns da. Und weil wir es nicht verstanden, hat er es sichtbar gemacht, sichtbarer als in der Morgenschönheit jener Stunde und der eindringlichen, überwältigenden Sprache, die die Schönheit der Schöpfung spricht: er hat in Jesus Christus unsere menschliche Gestalt angenommen und ist mitten unter uns getreten. In Jesus hat er getan und tut er bis heute, was er vor Zeiten tat, er trat herzu, wo ein Mensch   im

Glauben auf ihn alles gewagt hatte und nun auf den Wegen seines Lebens allein zu bleiben drohte“

Wir beten mit den Worten der Psalmen aus dem Alten Testament:

1       Danket dem Herrn, denn er ist gütig,

          denn seine Huld währt ewig!

4        So sollen sprechen, die den Herrn fürchten und ehren:

          Denn seine Huld währt ewig! – (R)

22      Der Stein, den die Bauleute verwarfen,

          ist zum Eckstein geworden.

23      Das hat der Herr vollbracht,

          vor unseren Augen geschah ein Wunder. – (R)

24      Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat:

          Wir wollen jubeln und uns an ihm freuen!

26      Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!

          Wir segnen euch, vom Hause des Herrn her.

27a     Gott, der Herr, erleuchte uns! – R

Wir beten:

Steh allen bei, die sich im Dienst an Kranken abmühen.

Lass die Völker Wege zum Frieden finden.

Gib allen, die um des Glaubens willen verfolgt werden, Standhaftigkeit und Zuversicht.

Führe unsere Verstorbenen zur Auferstehung und zum Leben.

Vater Unser im Himmel,

geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute 

und vergib uns unsere Schuld.

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich

Und die Kraft und die Herrlichkeit,

in Ewigkeit. Amen!

Segnen heißt: Gutes zusagen!

„Es segne uns in dieser Osterwoche der allmächtige Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!“

Allen wünsche ich eine hoffnungsvolle Osterwoche!

Ihr/Euer Pfarrer Axel Werner, Gran Canaria

axwernerde@yahoo.de oder Mobil +34 608 001 663

Beethoven hilft uns immer wieder die Größe Gottes zu bekennen:

Ludwig van Beethoven – Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre – Kölner Philharmonie