Tagesandacht zum 4.5.2020 (51. Tag der Ausgangssperre)

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Christus ist vom Tod erstanden; er stirbt nicht mehr.

Gebrochen ist die Macht des Todes. Halleluja.

Liebe FreundInnen des Lichtblicks,

vor drei Wochen durften wir Ostern feiern. Inzwischen ist auch, wegen der Krise, bei vielen die Festfreude verblasst. Die Tage sind geprägt von der Sorge um die Zukunft. Die Kirche möchte in ihrer Liturgie die festliche Freude wachhalten. 50 Tage hindurch wollen wir feiern! Wir sollten unser Herz weit machen und so viel österliche Freude nach draußen tragen, gerade in der Krise ist dies ein besonderes Zeichen.

 Heute beschäftigen wir uns mit einer entscheidenden Frage für die frühe Kirche: Ist Gottes Sohn Mensch geworden nur für die verlorenen Schafe des Hauses Israel? Der Geist Gottes selbst gibt die Antwort. Er führt Petrus, den ersten der Apostel, zu den Heiden, denn auch für sie ist Jesus gestorben. Auch für sie: das heißt: auch für uns! 

Herzliche Einladung zum heutigen Lichtblick, möge dieser Tag uns viel Segen schenken!

Lassen wir uns durch Franz Schubert zum heutigen Lichtblick einladen:

Die Lesung beschreibt einen entscheiden Zeitpunkt der Geschichte des Christentums. Um die Lesung besser zu verstehen, lesen wir als Vorbereitung den folgenden Text:

In Apg 10-11 steht die ausführlichste Bekehrungsgeschichte des ganzen Neuen Testaments. Die Ausführlichkeit hat ihren Grund: es handelt sich um die Aufnahme des ersten Heiden (griechisch-römische Umwelt) in die Kirche und damit um die offizielle Eröffnung der Heidenmission. Bis jetzt hat sich die Predigt der Apostel nur an Juden gerichtet; der Schritt in die Welt des Heidentums war schwieriger, als wir uns heute vorstellen können. Die Macht der jüdischen Überlieferung und auch der Vorurteile gegenüber den Nichtjuden war so stark, dass Gott selbst eingreifen musste. Lukas legt Wert darauf, festzustellen, dass dieser Schritt nicht etwa von Paulus getan wurde, sondern von Petrus, und dass er von der Gemeinde in Jerusalem wenigstens nachträglich gebilligt wurde. „Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum Leben geschenkt“ (11,18); denn „in jedem Volk ist der bei Gott willkommen, der ihn fürchtet und tut, was recht ist“ (10,35). – Diese Botschaft ist heute auf neue Weise aktuell. 

Lesung aus der Apostelgeschichte

In jenen Tagen

erfuhren die Apostel und die Brüder in Judäa, dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hatten.

Als nun Petrus nach Jerusalem hinaufkam, hielten ihm die gläubig gewordenen Juden vor:

Du hast das Haus von Unbeschnittenen betreten und hast mit ihnen gegessen.

Da begann Petrus, ihnen der Reihe nach zu berichten:

Ich war in der Stadt Joppe und betete; da hatte ich in einer Verzückung eine Vision: Eine Schale, die aussah wie ein großes Leinentuch, das an den vier Ecken gehalten wurde, senkte sich aus dem Himmel bis zu mir herab.

Als ich genauer hinschaute, sah ich darin die Vierfüßler der Erde, die wilden Tiere, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels.

Ich hörte auch eine Stimme, die zu mir sagte: Steh auf, Petrus, schlachte, und iss!

Ich antwortete: Niemals, Herr! Noch nie ist etwas Unheiliges oder Unreines in meinen Mund gekommen.

Doch zum zweiten Mal kam eine Stimme vom Himmel; sie sagte: Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein!

Das geschah dreimal, dann wurde alles wieder in den Himmel hinaufgezogen.

Da standen auf einmal drei Männer vor dem Haus, in dem ich wohnte; sie waren aus Cäsarea zu mir geschickt worden.

Der Geist aber sagte mir, ich solle ohne Bedenken mit ihnen gehen. Auch diese sechs Brüder zogen mit mir, und wir kamen in das Haus jenes Mannes.

Er erzählte uns, wie er in seinem Haus den Engel stehen sah, der zu ihm sagte: Schick jemand nach Joppe, und lass Simon, der Petrus genannt wird, holen.

Er wird dir Worte sagen, durch die du mit deinem ganzen Haus gerettet werden wirst.

Während ich redete, kam der Heilige Geist auf sie herab, wie am Anfang auf uns.

Da erinnerte ich mich an das Wort des Herrn: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden.

Wenn nun Gott ihnen, nachdem sie zum Glauben an Jesus Christus, den Herrn, gekommen sind, die gleiche Gabe verliehen hat wie uns: wer bin ich, dass ich Gott hindern könnte?

Als sie das hörten, beruhigten sie sich, priesen Gott und sagten: Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum Leben geschenkt.

Bitten wir um Frieden in dieser herausfordernden Zeit


Schon das Volk Israel hatte Sehnsucht, seinem Gott zu begegnen. Auch wir Christen warten auf die Öffnung der Kirchen und unsere Gottesdienste:
          Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser,

so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.

          Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.

  Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen? – (

          Sende dein Licht und deine Wahrheit,

          damit sie mich leiten;

          sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg

          und zu deiner Wohnung.

          So will ich zum Altar Gottes treten,

          zum Gott meiner Freude.

          Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben,

          Gott, mein Gott.

R Meine Seele dürstet nach Gott,

          nach dem lebendigen Gott

Gott, wir bitten Dich: Schau auf unser Leben:

Herr Jesus Christus, bleibe bei uns als das Licht in unserer Finsternisals die Macht in unserer Ohnmachtals das Leben in unserem Todals der Trost in unserem Leidals die Kraft in unseren Versuchungenals das Erbarmen in unserer Friedlosigkeitals die Hoffnung in unserem Sterben als das Leben unseres Lebens.

Vater Unser im Himmel,

geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld.

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich

Und die Kraft und die Herrlichkeit,

in Ewigkeit. Amen

Segnen heißt: Gutes zusagen!

„Es segne uns in dieser Osterzeit, auf die Fürsprache der Seligen Jungfrau Maria, der allmächtige Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!“

Allen wünsche ich weiterhin eine gesegnete Osterzeit bis zum Pfingstfest!

Ihr/Euer Pfarrer Axel Werner, Gran Canaria

axwernerde@yahoo.de oder Mobil +34 608 001 663

Es wäre schön, wenn wir alle im Monat Mai den täglichen Lichtblick mit dem Gebet des „Ave Maria“ beenden würden:

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade.
Der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns 
Sünder
jetzt und in der Stunde unseres 
Todes.
Amen.

George Bizet „Ave Maria“ singt Tatiana Rubinskaya