Tagesandacht zum 29. März 2020 (15. Tag der Ausgangssperre) 5. Sonntag der Fastenzeit

Guten Morgen aus Playa del Ingles. Heute ist Sonntag und immer noch nicht können wir die Auferstehung in unseren Kirchen feiern. Darum hören wir heute nur einige Stücke aus einer der beliebtesten Messen…

Zur Einstimmung….

Unten genannte Praxis können wir, auf Wunsch, gerne in Gran Canaria einführen:

Kommunion zum Mitnehmen

Für viele Christen ist es schmerzhaft, dass sie wegen Corona ausgerechnet zum christlichen Hochfest der Auferstehung Christi auf die Feier der Eucharistie und die Kommunion verzichten müssen. Gibt es eine Alternative? Der Innsbrucker Theologe Jozef Niewiadomski schlägt vor, sich an der „Tradition der Kommunion für und mit den Kranken“ zu orientieren. Familienmitglieder könnten die Gaben der Eucharistie für die Angehörigen in der Kirche abholen und die Kommunion im kleinen Kreis zuhause empfangen in einer kleinen Feier mit Gebet und Liedern. Hauskirche also, wie es in der Frühzeit des Christentums üblich war. Die jetzige Situation sei auch eine Chance, über „neue Modelle kirchlich-sakramentaler Präsenz“ nachzudenken. Gottesdienstübertragungen im Fernsehen oder Internet sind für den Theologen auf Dauer keine Lösung, weil sie kein Ersatz für die körperliche Anwesenheit der Gläubigen beim eucharistischen Mahl seien: „Die Dimension der Sakramentalität verlangt das Essen des eucharistischen Brotes.“

Auch anderswo werden Alternativen erprobt. Der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken bietet zum Beispiel an, dass Gläubige als Einzelne vor dem Altar die Kommunion empfangen können, mit dem notwendigen Sicherheitsabstand zu anderen Gläubigen. Zu dem Schritt habe man sich entschieden, weil Gemeindemitglieder eine „seelische Notlage“ empfinden, wenn sie länger auf die Kommunion verzichten müssten. „Die Besucher waren tief bewegt, zum Teil standen ihnen die Tränen in den Augen.“ Auch für die Seelsorger waren es „sehr bewegende Momente“. (CHRIST IN DER GEGENWART  vom 29.3.2020)

Gebet der Kirche:

Herr, unser Gott,

dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt

dem Tod überliefert.

Lass uns in seiner Liebe bleiben

und mit deiner Gnade aus ihr leben.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Erklärung zum Text des Evangeliums vom 5. Fastensonntag:

Die Auferweckung des Lazarus ist das letzte und größte der sieben „Zeichen“ Jesu, die das Johannesevangelium berichtet. An die Auferstehung der Toten glauben auch die Pharisäer: aber für sie und auch für Marta ist das eine Hoffnung für das Ende der Zeit. Jesus sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Jetzt schon gibt es Auferstehung und ewiges Leben für den, der glaubt. So wird auch dieses Wunder Jesu zur Krise und zum Gericht. Für die führenden Juden ist es der Anlass, den Tod Jesu zu beschließen (Joh 11,53); Marta spricht das Glaubensbekenntnis der Kirche aus:: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll“ (11,27).

Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit

3sandten die Schwestern des Lazarus Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank.

4Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.

5Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus.

6Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.

7Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen.

17Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen.

20Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus.

21Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.

22Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.

23Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.

24Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag.

25Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt,

26und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?

27Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

33bJesus war im Innersten erregt und erschüttert.

34Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh!

35Da weinte Jesus.

36Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte!

37Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?

38Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.

39Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag.

40Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?

41Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.

42Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herumsteht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast.

43Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!

44Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen!

45Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

Am Sonntag beten oder singen wir das Glaubensbekenntnis (Credo). Die Mädchen und Jungen der Heilig Geist Band hätte ich gerne mal in meiner Kirche in Gran Canaria…

Wir beten:

Jesus, Du mein Herr und mein Gott,

im Allerheiligsten Sakrament des Altares

schenkst Du uns Deine Gegenwart.

Aus ganzen Herzen danke ich Dir dafür.

Aus ganzem Herzen bete ich Dich an und schenke mich Dir hin.

In der Heiligen Eucharistie führst

Du Dein Volk zusammen und

einst es auf seiner irdischen Pilgerschaft.

Unsere Sehnsucht nach Deiner

Gegenwart im eucharistischen Brot,

dem Brot für unser Leben und das Leben der Welt,

kann heute nicht gestillt werden.

Doch unsere Sehnsucht nach Dir

und nach Gemeinschaft

mit unseren Schwestern und Brüdern

kannst Du in geistiger Weise erfüllen.

Stille unser Verlangen

und vereine unseren Durst nach Dir

in Deinem Schrei am Kreuz:

Mich dürstet.

Darum bitten wir Dich, unseren Herrn und Gott,

der Du in der Einheit mit dem Vater und dem Heiligen Geist

lebst und herrschst in alle Ewigkeit. Amen.

Erzbischof Rainer Kardinal Woelki

Das Gebet des Herrn auf Swahili (Kenia, Tansania, etc.). (Die Musik erinnert an das Musical „König der Löwen“). Beten wir mit unseren Geschwistern in Afrika.

Segnen heißt: Gutes zusagen!

„Es segne uns in diesen Tagen der allmächtige Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!“

Beenden wir unsere Sonntagsandacht mit dem Lobpreis an Gott:

Bleiben Sie (Bleibt) gesund und geduldig!

Wer die Heilige Kommunion im Laufe des Sonntags gerne empfangen möchte, melde sich bitte bei mir unter 928 777 480. In der Nähe ist der Supermarkt „Sandia“.

Ihr/Euer Pfarrer Axel Werner, Gran Canaria

axwernerde@yahoo.de oder Mobil +34 608 001 663