Tagesandacht zum 26.4.2020 (43. Tag der Ausgangssperre)

Liebe Freunde,

willkommen zum „Sonntagslichtblick“

Nach der Zählung der Kirche beginnt am Sonntag eine neue Woche. Fragen
wir uns kurz zu Beginn unserer Morgenandacht: Wie fangen wir diese neue
Woche an? Mit Zuversicht oder mit Skepsis? Halten wir einen Moment inne! Ich
lade alle ein, auf die vergangene Woche zurückzuschauen: Was ist uns
gelungen?
Herr Jesus Christus du rufst uns, wenn wir im eigenen Fahrwasser festsitzen.

Herr, erbarme dich.

Jesus Christus, du bist mit uns, wenn wir erschöpft sind.

Christus erbarme Dich

Jesus Christus du wartest auf uns im Licht des Oster morgens.

Herr erbarme dich

Treuer Gott, Menschen dürfen erkennen und erfahren, dass dein Sohn
mitten unter uns ist. Er macht uns Mut, nicht zu resignieren. Er schenkt
uns Hoffnung, wo uns die Furcht lähmt. Lass uns in dieser Osterzeit
lernen, als Auferweckte durch das Leben zu gehen und mutig die Mauern

von Ohnmacht und Gelähmtheit zu durchbrechen.
Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn armen!
Ein Lob auf die Schöpfung mit wunderbaren Bildern und einer Melodie zur

Einstimmung auf unseren sonntäglichen Lichtblick:
https://www.youtube.com/watch?v=bNgU3ojwlCM

Auch heute bietet uns das Gebet des Psalms aus dem Alten Testament

die Nähe Gottes an:

Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen! 
Ich sagte zum HERRN: Mein Herr bist du, 
mein ganzes Glück bist du allein.
Der HERR ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher, 

du bist es, der mein Los hält. 
Ich preise den HERRN, der mir Rat gibt, 
auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt.
Ich habe mir den HERRN beständig vor Augen gestellt, 
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht.
Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, 
auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.
Denn du überlässt mein Leben nicht der Totenwelt; 
du lässt deinen Frommen die Grube nicht schauen

Das Halleluja bereitet uns auf die Gegenwart des Herrn in seinem Wort vor:

https://www.youtube.com/watch?v=WTGeDwSR6lA
Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit
offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal,
am See von Tiberias,
und er offenbarte sich in folgender Weise.
Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus,
Natanaël aus Kana in Galiläa,
die Söhne des Zebedäus
und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.
Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen.
Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit.
Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot.
Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.
Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer.
Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihnen:
Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen?
Sie antworteten ihm: Nein.
Er aber sagte zu ihnen:
Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus
und ihr werdet etwas finden.
Sie warfen das Netz aus
und konnten es nicht wieder einholen,
so voller Fische war es.
Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus:
Es ist der Herr!
Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei,
gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war,
und sprang in den See.
Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot
– sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt,

nur etwa zweihundert Ellen –
und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.
Als sie an Land gingen,
sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer
und darauf Fisch und Brot liegen.
Jesus sagte zu ihnen:
Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt!
Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land.
Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt,
und obwohl es so viele waren,
zerriss das Netz nicht.
Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst!
Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du?
Denn sie wussten, dass es der Herr war.
Jesus trat heran,
nahm das Brot und gab es ihnen,
ebenso den Fisch.
Dies war schon das dritte Mal,
dass Jesus sich den Jüngern offenbarte,
seit er von den Toten auferstanden war.
Eine „kleine Predigt“:
Gesichtsmasken können andere vor Infektionen schützen, erschweren
aber die Kommunikation. Keine Mimik, kein Flüstern – unter einer Maske
muss man Klartext sprechen. Das kann auch eine Chance sein.
Nun also noch die Masken. Zumindest bis ein Impfstoff gegen das Corona-Virus
gefunden ist, sollen die Menschen – zusätzlich zu den geltenden
Kontaktbeschränkungen – in der Öffentlichkeit Mund und Nase bedecken. Was
in Asien schon länger und grundsätzlich zum Straßenbild gehört, kommt einem
hierzulande fremd vor. Als es noch internationale Großereignisse gab, vor zwei
Monaten die Berliner Filmfestspiele etwa, wurden die wenigen Maskenträger
dort zum Teil argwöhnisch und ängstlich angeschaut. Inzwischen hat man sich
daran gewöhnt. Ja, mehr noch: Bald wird derjenige unter Rechtfertigungsdruck
stehen, der keine Maske trägt. All dies soll dem Schutz vor allem der
sogenannten Risikogruppen dienen, der Älteren und der Menschen mit
Vorerkrankungen. Getreu der seit Wochen geltenden paradox klingenden
Formel: Rücksicht, Verbundenheit und (innere) Nähe müssen sich in diesen
Ausnahmezeiten eben gerade dadurch zeigen, dass man Abstand hält, sich
voneinander entfernt.

Das Gefühl, Teil eines Science-Fiction-Films zu sein, wird nach einer Weile
vorbeigehen. Einfach weil das Leben hinter der Maske künftig „das neue
Normal“ ist, wie es letzte Woche in der „Zeit“ hieß. Der Mensch ist schließlich
ein Gewohnheitstier. Doch wie verändert sich unsere Kommunikation durch die
Masken? Alles wird erstmal mühsamer, warnen Experten. Worte werden
gedämpfter, möglicherweise verzerrt – und das bei ohnehin größerer
Entfernung zwischen den Gesprächspartnern. Man wird lauter sprechen
müssen, der andere wird öfter nachfragen, man muss das Gesagte womöglich
wiederholen. Wie sagt man da etwas „im Vertrauen“? Wie gehen
Psychotherapie und Beichte? Hinzu kommt der Verlust der ganzen
Zwischentöne: die Mimik, die half, Aussagen in ein anderes Licht zu setzen,
womöglich humorvoll, ironisch abzumildern. Zur offenen Kommunikation
gehörte in unseren Breiten bislang, das Gesicht des anderen zu sehen. Auch
aus diesem Grund wurde ja die islamische Komplettverschleierung zumindest
bei offiziellen Anlässen – vor Gericht, in der Schule – so heftig diskutiert. Nun
kommt die Gesichtsverhüllung für alle.
Vermutlich werden wir unsere Worte künftig sorgfältiger wägen, wenn wir
wollen, dass sie beim anderen auch wirklich ankommen. Das aber muss kein
Nachteil sein. Die Masken-Kommunikation zwingt zu mehr Klarheit, und das
könnte zum Beispiel auch den kirchlichen Reformdiskussionen helfen: Wollen
die Verantwortlichen eine Kirche, die sich zur Gleichberechtigung der Frau
bekennt, zum wertschätzenden Umgang mit „abweichenden“, auch
gescheiterten Lebensläufen? Sagen, was ist, heißt das Gebot der Stunde. Und
nicht mehr wie bisher bloß ein paar warme, aber folgenlose Worte nuscheln.
Die können getrost die Masken schlucken.

Am Sonntag sprechen wir das Apostolische Glaubensbekenntnis.

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,

seinen eingeborenen Sohn. unsern Herrn.
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters:

von dort wird er kommen,

zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen

Zum Glaubensbenntnis gehört die Erneuerung des Taufversprechens. Hier mit
einem teilweise unbekannten Text mit einer bekannten Melodie:
https://www.youtube.com/watch?v=ItPif65SAlM&list=RD7yOr3ZoVNfo&index=2

Fürbitte

Beten wir für die Menschen, die in diesen Tagen das Gefühl haben, das Leben
nur eingeschränkt zu spüren durch zu viel Zeit, zu viel Arbeit, zu viel Sorge, zu
wenig Kontakt. Lass sie die kleinen und unscheinbaren Momente des Glücks

nicht übersehen.

Beten wir, das Gebet, das uns der Herr zu beten gelehrt hat:
https://www.youtube.com/watch?v=qonePg1thaQ

Vater Unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme,
Dein Wille geschehe,
wie Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld.
Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich
Und die Kraft und die Herrlichkeit,
in Ewigkeit. Amen

Segnen heißt: Gutes zusagen!

„Es segne uns in dieser Osterzeit der allmächtige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!“

Allen wünsche ich eine gesegnete Osterzeit bis zum Pfingstfest und einen

schönen Sonntag!

Ihr/Euer Pfarrer Axel Werner, Gran Canaria
axwernerde@yahoo.de oder Mobil +34 608 001 663

Zum Abschluss des Lichtblicks senden wir einen besonderen Gruß an
unsere spanischen Freunde, deren Land so viele Tote zu beklagen hat:
„La Muerte no es el Final“ (Der Tod ist nicht das Ende) – Coro Cantaré –

Sesiones en vivo

Areli Sánchez Cantando: La Muerte No Es El Final
https://www.youtube.com/watch?v=ZPSOB3nUSgQ

Du hast uns diesen Tod gesagt,
Es ist nicht das Ende der Straße,
dass, obwohl wir sterben, wir nicht sind
Fleisch eines blinden Schicksals.
Du hast uns gemacht, wir gehören dir.
Unser Schicksal ist es zu leben
Ich bin glücklich mit dir.
ohne zu leiden oder zu sterben. / (2)
Wenn Trauer uns erreicht
für einen verlorenen Bruder,
wenn die wund auf wiedersehen
suche den Glauben an die Hoffnung.
Auf dein Wort vertrauen wir,
mit der Gewissheit, dass Sie
/ du hast ihn schon wieder zum Leben erweckt,
Du hast ihn bereits ans Licht gebracht. / (2)
Als du, Herr, wieder auferstanden bist,
wir alle haben dich geschlagen
Du hast uns Leben gegeben
wie in Bethanien zum Freund.
Wenn wir an Ihrer Seite gehen,
Deine Liebe wird nicht fehlen,
/ weil wir im Sterben leben
klareres und besseres Leben. /

Tú nos dijiste que la muerte,
no es el final del camino,
que aunque morimos no somos
carne de un ciego destino.
Tú nos hiciste, tuyos somos.
Nuestro destino es vivir
/ siendo felices contigo,
sin padecer ni morir. / (2)
Cuando la pena nos alcanza
por un hermano perdido,
cuando el adiós dolorido
busca en la fe su esperanza.
En tu Palabra confiamos,
con la certeza que Tú
/ ya le has devuelto a la vida,
ya le has llevado a la luz. / (2)
Cuando, Señor, resucitaste,
todos vencimos contigo.
Nos regalaste la vida
como en Betania al amigo.
Si caminamos a tu lado,
no va a faltarnos tu amor,
/ porque, muriendo, vivimos
vida más clara y mejor. / (2)