Tagesandacht zum 18.4.2020 (35. Tag der Ausgangssperre)

Samstag nach Ostern

Während junge Leute auch im katholischen Polen immer seltener Gottesdienste besuchen, werden Pilgerfahrten in dieser Altersgruppe beliebter. Jahr für Jahr nehmen zum Beispiel mehr Personen an der Pilgerfahrt zum nationalen Wallfahrtsort der Mutter Gottes von Tschenstochau teil. Die „Neue Zürcher Zeitung“ beobachtet: „Besonders junge Menschen nutzen solche Ereignisse, um gemeinsam Religiosität so zu praktizieren, wie es ihren Vorstellungen entspricht, und auch um Probleme freimütig ohne Vormundschaft zu diskutieren.“(NZZ)

Der Samstag hat eine lange Tradition der Marienverehrung. So ist der heutige Lichtblick marianisch gestaltet.

Oh Mary, Mother of God – Hymn

Wir beten:

Gnädiger Gott, in deiner großen Liebe beschützt du uns. Du hast uns erwählt, wir bitten dich um deinen Segen und deinen Schutz! Darum bitten wir, auf die Fürsprache der Mutter Gottes vertrauend, durch Christus unseren Herrn! Amen

Die Apostelgeschichte (Autor ist der Evangelist Lukas) berichtet über das Leben der der nachösterlichen Gemeinde unter der Leitung der Apostel. Jesus lebt und sein Wirken geht weiter durch seine Nachfolger bis zum heutigen Tag.

Lesung aus der Apostelgeschichte

13Als sie den Freimut des Petrus und des Johannes sahen und merkten, dass es ungelehrte und einfache Leute waren, wunderten sie sich. Sie erkannten sie als Jünger Jesu,

14sahen aber auch, dass der Geheilte bei ihnen stand; so konnten sie nichts dagegen sagen.

15Sie befahlen ihnen, den Hohen Rat zu verlassen; dann berieten sie miteinander

16und sagten: Was sollen wir mit diesen Leuten anfangen? Dass offensichtlich ein Wunder durch sie geschehen ist, ist allen Einwohnern von Jerusalem bekannt; wir können es nicht abstreiten.

17Damit aber die Sache nicht weiter im Volk verbreitet wird, wollen wir ihnen bei Strafe verbieten, je wieder in diesem Namen zu irgendeinem Menschen zu sprechen.

18Und sie riefen sie herein und verboten ihnen, jemals wieder im Namen Jesu zu predigen und zu lehren.

19Doch Petrus und Johannes antworteten ihnen: Ob es vor Gott recht ist, mehr auf euch zu hören als auf Gott, das entscheidet selbst.

20Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben.

21Jene aber drohten ihnen noch mehr und ließen sie dann gehen; denn sie sahen keine Möglichkeit, sie zu bestrafen, mit Rücksicht auf das Volk, da alle Gott wegen des Geschehenen priesen.

Jesu Auferstehung von den Toten feiern wir nicht nur, aber besonders in diesen österlichen Tagen. Das diese frohe Botschaft für viele Menschen ein Grund zur Ablehnung, ja sogar zur Bekämpfung ist, davon hören wir in der heutigen Lesung, und vielleicht haben wir selbst schon einmal eine ähnliche Erfahrung gemacht. Aber unsere Treue zu Christus hat uns zu dieser Andacht zusammengeführt, wir sind im Gebet versammelt um ihn, der in unserer Mitte gegenwärtig ist. Wir können mit alldem am Wochenende zu ihm kommen was uns beschäftigt hat und wir dürfen es ihm hinhalten. Christus nimmt uns an, wie wir sind. Bereiten wir uns vor auf die Begegnung mit ihm und öffnen wir unsere Herzen für seine Gegenwart 

Das Magnificat ist ein, auch als „Lobgesang Mariens“ bekanntes Lied aus dem Evangelium nach Lukas (Lk 1, 46-55). Maria antwortet damit auf den Gruß ihrer Cousine Elisabeth, kurz nachdem sie die Geburt unseres Herrn verkündigt bekam. Da der Text höchstvermutlich „Originalton“ der Gottesmutter ist, zeigt er auch, dass Maria in der Schrift des Volkes Israel zuhause war und alte Traditionen auf ihr Leben hin neu zu deuten verstand. Und so können wir auch mit Maria sprechen:

Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,
und sein Name ist heilig.

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten;
er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;

er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehn.

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,

das er unsern Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem heiligen Geist.

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit. Amen.

Wir beten und vertrauen dabei auch auf die Hilfe der Mutter Gottes:

Für die Kinder, die sich auf die Erste Heilige Kommunion vorbereiten!

Um Stärke, wenn uns Zweifel und Skepsis befallen!

Für unsere Familien, die in Zeiten der Krise schwierige Probleme bewältigen müssen!

Vater Unser im Himmel,

geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute 

und vergib uns unsere Schuld.

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich

Und die Kraft und die Herrlichkeit,

in Ewigkeit. Amen!

Segnen heißt: Gutes zusagen!

„Es segne uns in dieser Osterwoche der allmächtige Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!“

Allen wünsche ich eine hoffnungsvolle Osterwoche!

Ihr/Euer Pfarrer Axel Werner, Gran Canaria

axwernerde@yahoo.de oder Mobil +34 608 001 663

Maria, verehren wir als „Hilfe der Christenheit“ (Lauretanische Litanei). Im folgenden Gebet vertraut sich der Heilige Vater mit all unseren Sorgen der Mutter Jesu an:

O Maria, du strahlst immer auf unserem Weg als Zeichen des Heils und der Hoffnung. Wir vertrauen auf dich, du Heil der Kranken, die du unter dem Kreuz mit dem Schmerz Jesu vereint warst und fest deinen Glauben bewahrt hast.

Du zeigst uns das Heil und weißt, was wir brauchen. Und wir sind sicher, dass du dafür sorgen wirst, dass, wie zu Kana in Galiläa, Freude und Frohsinn zurückkehren mögen nach dieser Zeit der Prüfung. 

Hilf uns, Mutter der göttlichen Liebe, uns dem Willen des Vaters anzugleichen und das zu tun, was Jesus und sagen wird, der unser Leiden auf sich genommen und unseren Schmerz getragen hat, um uns durch das Kreuz zur Freude der Auferstehung zu führen. 

Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin. Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau Maria.

Papst Franziskus

Zum Ausklang unseres marianischen Morgenlobes ein ungewöhnlicher Lobpreis des Vertrauens und der Dankbarkeit. Es lohnt sich, ihn zu hören. Auch moderne Musik kann marianisch geprägt sein.