Tagesandacht zum 1.5.2020 (48. Tag der Ausgangssperre)

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Seht, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären.Sein Name ist: Immanuel – Gott mit uns.

Liebe FreundInnen des Lichtblicks,

Der Mai gilt in der katholischen Kirche traditionell als „Marienmonat“. Die Gottesmutter wird in der christlichen Spiritualität zugleich als Sinnbild für die lebensbejahende Kraft des Frühlings und seine überbordende Fruchtbarkeit verstanden und etwa als „Maienkönigin“ verehrt. Wie sehr Maria mit dem Frühling verbunden wird, zeigt sich unter anderem in dem Umstand, dass auf der südlichen Halbkugel der Marienmonat nicht im Mai, sondern im November, dem dortigen Frühling gefeiert wird. Maria steht am Beginn des Heilswerkes Gottes und symbolisiert somit den „Frühling des Heils“.

Maria, Maienkönigin

Im Zentrum der Marienfrömmigkeit steht u.a. die Demut, lateinisch „humilitas“, die in enger Verbindung mit „humus“ – Erde – steht. Sie wird so zum Sinnbild einer „Frau des Volkes“ und ist den Gläubigen in besondere Weise nahe, indem in ihr Göttliches und Menschliches verschmelzen.

Die besondere Verehrung Mariens blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits im Mittelalter wurden Maifeste heidnischen Ursprungs christlich umgedeutet. Im Laufe der Geschichte kristallisierte sich vermehrt die marianische Prägung dieser Feste heraus und mündete in den sogenannten Maiandachten.

Neben dem Marienmonat kennt das Kirchenjahr noch eine große Anzahl anderer Marienfeste. Die fünf wichtigsten Marienfeste sind das Hochfest Mariä Empfängnis (8. Dezember), das Hochfest der Gottesmutter Maria (1. Januar), das Fest Mariä Heimsuchung (2. Juni), das Fest Mariä Geburt (8. September) und das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel (15. August).

Wir können am Anfang des Marienmonats beten:

Gott, du bist groß und unbegreiflich.Nach deinem Willen ist dein ewiges Wortim Schoß der Jungfrau Maria Mensch geworden.Gläubig bekennen wir,dass unser Erlöser wahrer Gott und wahrer Mensch ist.Mache uns würdig,Anteil zu erhalten an seinem göttlichen Leben.Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Herrn!

Gott wartet immer wieder neu auf das „Ja“ von uns Menschen zu seinem Angebot des Lebens. Darin ist Maria für uns ein besonderes Vorbild. So lesen wir es immer wieder in dieser berühmten Textstelle:

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit wurde der Engel Gabriel
von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazareth
zu einer Jungfrau gesandt.
Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt,
der aus dem Haus David stammte.
Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein
und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete,
der Herr ist mit dir.
Sie erschrak über die Anrede
und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria;
denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
Siehe, du wirst schwanger werden
und einen Sohn wirst du gebären;
dem sollst du den Namen Jesus geben.
Er wird groß sein
und Sohn des Höchsten genannt werden.
Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen
und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel:
Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr:
Heiliger Geist wird über dich kommen
und Kraft des Höchsten wird dich überschatten.
Deshalb wird auch das Kind heilig
und Sohn Gottes genannt werden.
Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte,
hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen;
obwohl sie als unfruchtbar gilt,
ist sie schon im sechsten Monat.
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria:
Siehe, ich bin die Magd des Herrn;
mir geschehe, wie du es gesagt hast.
Danach verließ sie der Engel

Maria ist die „Kampfansage Gottes gegen jeden Egoismus der Menschen“:

Papst Johannes Paul II hat in einer Ansprache einmal bemerkt: Im Deutschen ist ein Wort besonders wichtig: das kleine Wort „ich“. 

Was habe ich davon? Was bringt das für mich? Dazu habe ich keine Lust!

Wir achten sehr darauf, uns selbst zu verwirklichen und wenn wir uns engagieren, dann muss das etwas bringen, dann wollen wir die Lorbeeren auch selber einheimsen.

Also fragen wir: Nützt es mir? Wenn ja dann ist es gut! Springt nichts dabei heraus? Dann weg damit!

Wer so ausgerichtet ist, hat weder für seinen Nächsten, noch für Gott viel Aufmerksamkeit übrig. Und damit hat er keinen Platz für den Armen, der jetzt meine Hilfe braucht, für den Kranken der nach Unterstützung sucht und für den Ungeduldigen der mein Verständnis braucht. 

Ganz anders verhält sich Maria. Bei ihr hören wir das Wort: Mir geschehe, wie du es gesagt hast. Maria erklärt nicht sich zum Maßstab und zum Maß aller Dinge, sondern sie reagiert völlig anders: Was du, Gott, sagst!

Das macht sie zu der Frau, von der eine Umkehr im Leben eines Menschen ausgehen kann. Wenn mir diese eigene Bekehrung, Abkehr und Umkehr gelingt, wenn auch ich sagen kann: Was du gesagt hast, das geschehe, dazu bin ich bereit, dann tritt das Wort „ich“ auch in meinem Leben in den Hintergrund. 

Eine Haltung, die uns besonders helfen kann, diese Krise zu überwinden. Maria hat sich auf Gott eingelassen, und sie hat Gott eingelassen in ihr Leben. Wo immer das geschieht, da ändert sich die Welt. Durch einen Menschen mehr, der aufhört zu fragen: Was habe ich davon? Sondern der sagt: Was kann ich für dich tun?

Maria, breit den Mantel aus

 Maria, Hilfe der Christen, bitte für uns! Deiner mütterlichen Liebe und Fürsprache empfehlen wir uns und alle, die sich voll Zuversicht an dich im Monat Mai wenden!

 Zu dir kommen die Kranken und Leidenden dieser Zeit! Sie beten um Gesundheit der Seele und des Leibes. Hilf ihnen ihre Krankheiten zu tragen, lindere ihre Schmerzen und erbitte ihnen darin Trost.

Zu dir gehen die Blicke der Einsamen und Verlassenen in diesen schwierigen Momenten, vor dir weinen auch die Trauernden. Lass sie erfahren, dass du unter dem Kreuz unsere Mutter geworden bist und vor allem denen mütterlich nahe bist, die deiner Hilfe besonders bedürfen!

 Vor dir stehen die Alten, die wissen, dass ihr Leben in diesen Tagen besonders gefährdet ist oder die sich bewusst werden, dass ich ihr Leben dem Ende zuneigt. Mit ihnen beten wir, heilige Maria sei uns nahe! 

Vor dir stehen die jungen Menschen, die in das Leben hineingehen belastet mit den Auswirkungen der Krise. Leuchte ihnen als heller Stern in den Dunkelheiten dieser Zeit und lasst sie den Weg des Glaubens nicht verlassen!

 Vor dir stehen die Menschen in der Mitte des Lebens. Lass sie nicht mutlos werden, stärke sie in ihren täglichen Aufgaben und führe sie immer tiefer in die Nachfolge deines Sohnes!

 Zu dir kommen die Gesunden und Glücklichen in dieser Zeit, die das Virus überstanden haben. Erhalte in ihnen die Freude und Dankbarkeit und mache sie hilfsbereit für die Not ihrer Mitmenschen nah und fern!

Segne du Maria

https://www.youtube.com/watch?v=quNCULQ-9VQ

Vater Unser im Himmel,

geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld.

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich

Und die Kraft und die Herrlichkeit,

in Ewigkeit. Amen

Segnen heißt: Gutes zusagen!

„Es segne uns in dieser Osterzeit, auf die Fürsprache der Seligen Jungfrau Maria, der allmächtige Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!“

Allen wünsche ich weiterhin eine gesegnete Osterzeit bis zum Pfingstfest!

Ihr/Euer Pfarrer Axel Werner, Gran Canaria

axwernerde@yahoo.de oder Mobil +34 608 001 663

Es wäre schön, wenn wir alle im Monat Mai den täglichen Lichtblick mit dem Gebet des „Ave Maria“ beenden würden:

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade.
Der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns 
Sünder
jetzt und in der Stunde unseres 
Todes.
Amen.

Renée Fleming; „Ave Maria“; Charles Gounod

https://www.youtube.com/watch?v=ZjGbHa0nROY

Ein letzter Mariengruss im heutigen Lichtblick zum 1. Mai: Ich weiß, Text und Melodie werden einige von uns als zu herzzerreißend oder altmodisch empfinden. Aber das Lied spricht vielen Verehrern der Mutter Gottes aus dem Herzen.

Maria, hilf uns in der Not

https://www.youtube.com/watch?v=TkM6yR-meVc